Beckenbodenschrittmacher

Bei der sogenannten Sakralnervenstimulation - kurz SNS - handelt es sich um eine Behandlungsmethode, bei der durch Modulation der Sakralnerven mit Hilfe von schwachen elektrischen Impulsen wieder die natürlichen Kontinenzreflexe aktiviert und verstärkt werden.

 

Wird diese Methode bei Blasenproblemen eingesetzt, so spricht man laienhaft auch von einem Blasenschrittmacher. In Bezug auf die Behandlung der Stuhlinkontinenz spricht man dagegen von einem Darmschrittmacher. Technisch und medizinisch gesehen, sind jedoch Blasen- und Darmschrittmacher völlig identisch. Weder der operative Ablauf noch die Schrittmachereinstellungen unterscheiden sich bei beiden Methoden. Deshalb wird auch allgemein von einem Beckenbodenschrittmacher gesprochen.

 

Auch wenn sich diese Seiten hauptsächlich mit der operativen Therapie (sakrale Nervenstimulation) beschäftigen, sollte ausdrücklich vermerkt werden, dass die Mehrzahl der Patienten zufriedenstellend mit konservativen, herkömmlichen Therapiemaßnahmen behandelt werden kann.

 

Zu diesen konservativen Maßnahmen zählen: Beckenboden- und Biofeedbacktraining unter Anleitung speziell ausgebildeter Therapeuten, Elektrostimulation, Toilettentraining, Verhaltensmodifikation, Ernährungsumstellung oder auch medikamentöse Therapie. Zusätzlich setzen viele Patienten noch Inkontinenzhilfsmittel ein.

  

Die Therapie mit einem Beckenbodenschrittmacher kommt also nur dann in Betracht, wenn sich die betroffenen Patienten trotz herkömmlicher Therapiemaßnahmen deutlich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen.